Ein Schichtdickenmessgerät (oftmals auch als Lackmessgerät bezeichnet) ist ein elektronisches Gerät, welches den Abstand zwischen dem Karosserieteil und dem Sensor des Messgerät misst. Dadurch kann die Schichtstärke des Autolack festgestellt werden.
Die Schichtstärke kann als Anhaltspunkt herangezogen werden, um einzuschätzen wie viel Lack man noch zum bearbeiten hat. Somit kann man dem Durchpolieren effektiv entgegenwirken.
Natürlich kann man so auch feststellen, ob ein Auto bereits nachlackiert wurde - sehr praktisch beim Gebrauchtwagenkauf.


So funktioniert ein Schichtdickenmessgerät
Das Schichtdickenmessgerät hat einen Sensor, welcher unten am Gerät herausschaut oder mit einem Kabel mit dem Gerät verbunden wird. Dieser Sensor wird senkrecht auf die zumessende Oberfläche aufgelegt.
Das Gerät misst dann den Abstand zwischen Sensor und dem darunter befindlichen Karosserieteil. Dieser Abstand ist die Dicke der Lackschicht. Ist die Gesamtstärke der Lackschicht beispielsweise 0,02 cm, so zeigt das Lackmessgerät 200 µm an.
Für die Beurteilung des Lackzustandes bzw. des Lackaufbaus können folgende Richtwerte genutzt werden:
- Lackschichtdicke bis 100 μm: Lackschicht ist zu dünn
- Lackschichtdicke 100-200 μm: Original-Lackschicht
- Lackschichtdicke 200-300 μm: Der Original-Lack wurde nachlackiert
- Lackschichtdicke 300-600 μm: Dünne Spachtelschicht und neu lackiert
- Lackschichtdicke 600-750 μm: Dicke Spachtelschicht und neu lackiert
Die besten Schichtdickenmessgeräte
ETARI MD 666
Unser Favorit ist das Schichtdickenmessgerät MD 666 von Etari. Es ist die konsequente Weiterentwicklung der Vorgängemodelle und damit technisch auf dem neusten Stand.
Mit dem Etari MD 666 kann man die Schichtdicke auf allen Eisen- und Alu- Karosserien messen. Moderene Autos setzten häufig auf Aluminium, um Emissionsgrenzen einzuhalten. Auch diese Fahrzeuge können dementsprechend mit diesem Schichtdickenmessgerät überprüft werden.
Durch Druck auf den Sensor schaltet sich das Messgerät automatisch ein und die Messung kann sofort gestartet werden. Ein Piepston signalisiert dabei das Ende der Messung.
Soll das Etari MD 666 kalibriert werden, kann man entweder auf die Selbstkalibrierung über die Resettaste zurückgreifen oder die Automatische Kalibrierung verwenden, um genauere Messungen durchzuführen.
Der Messebereich dieses Schichtdickenmessgerät liegt bei Eisen-Werkstoffen zwischen 0 und 2000 µm. Bei Nicht-Eisen-Werkstoffen liegt der Messbereich zwischen 0 und 1000 µm. Dabei liegt die Messgenauigkeit bei ±10µm bei Schichtdicken bis 199 µm.
Vorteile |
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Einfache und intuitive Anwendung |
Neuestes Modell |
Einfache Kalibrierung |
Eingebautes UV-Licht |
Eisen und Nicht-Eisen-Metalle messbar |
Nachteile |
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Kein Messen auf Nichtmetallen |
Trotec BB20
Auch das Trotec BB20 kann sowohl auf Eisen und Stahl sowie auf Nichteisenmetallen eingesetzt werden.
Durch eine V-Nut am Sensor wir das Messen an Rundungen, Achsen und Scharnieren erleichtert. Der Messbereich liegt bei 0 bis 1250 µm. Des Weiteren kann man im Gerät Grenzen einstellen, bei denen ein Alarm ausgelöst wird.
Auch eine Statistikfunktion ist mit an Board. Damit kann man Maximal-, Minimal- und Durchschnitts-Schichtdicke anzeigen. Durch eine USB-Schnittstelle können die Messdaten auch auf den PC übertragen werden.
Vorteile |
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Eisen und Nicht-Eisen-Metalle messbar |
Preis |
Mit Statistikfunktion |
USB-Anschluss |
Nachteile |
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Umständliche Kalibrierung |
Die verschiedenen Arten von Lackstärke Messgeräten
Es gibt mehrere Arten von Schichtdickenmessgeräten. Diese weisen unterschiedliche Funktionsprinzipien auf und können daher auf unterschiedlichen Untergründen eingesetzt werden.
- Magnetisch-Induktiv: Messung der Schichtstärke auf magnetischem Untergrund (Stahlkarosserie)
- Wirbelstrom: Messung der Schichtstärke auf nicht ferromagnetischen Materialien (z.B. Aluminium)
- Ultraschall: Messung der Dicke von nicht-metallischen udn metallischen Grundwerkstoffen per Ultraschall
Wirbelstrom-Gerät für den KFZ-Bereich mit einem Messbereich von 0 bis 2000 µm.
Ultraschall-Gerät für den industriellen Einsatz mit einem Messbereich von 1 bis 300 mm.
Weshalb du ein Schichtdickenmessgerät brauchst
Wenn du ein Auto polierst, hilft es zu wissen wie dick der Lack ist, um abschätzen zu können wie vorsichtig man vorgehen muss. Ist die Lackstärke hoch können auch tiefere Defekte entfernt werden. Findet man allerdings eine geringe Lackstärke vor, sollte man vorsichtiger vorgehen und vielleicht nicht gleich zur Schleifpolitur greifen.
Manchmal ist es besser in paar kleine Kratzer im Lack zu lassen, bevor man durchpoliert. Ohne ein Schichtdickenmessgerät ist dies schlichtweg unmöglich.
Verhindert der Einsatz eines Schichtdickemessgerät auch nur ein einziges mal ein Durchpolieren, so hat sich der Kauf schon bezahlt gemacht.
Lackdicke
Im Durchschnitt liegt ein nicht nachlackiertes Fahrzeug bei einer Sichtdicke von ca. 120 µm. Dabei handelt es sich allerdings nur um einen Durchschnittswert. Die tatsächliche Lackstärke kann sich von Hersteller zu Hersteller stark unterscheiden, da die Autohersteller auf unterschiedliche Lackieranlagen zurückgreifen und diese zudem unterschiedlich eingestellt sind.
Etari hat eine Tabelle in der sie ihre durchschnittlich gemessenen Lackstärken für die einzelnen Automarken aufgelistet haben. Teilweise sind sogar die modellspezifischen Lackdicken aufgelistet.
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